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Erweiterung des Strandhotels Hohenzollern auf Borkum sorgt für kontroverse Diskussion im Bauausschuss

Grafik: Eden Architekten
Grafik: Eden Architekten

Redakteur: Andreas Behr

Die Vorstellung für eine Erweiterung des Strandhotels Hohenzollern stieß bei den Ausschussmitgliedern auf geteilte Meinungen und löste eine kontroverse Diskussion aus. 

Strandhotel-Geschäftsführer Günter Terfehr und sein Sohn Dirk, Geschäftsführer von Eden Architekten, stellten das Projekt gemeinsam vor. Der Bereich, in dem das Hotel erweitert werden soll, liegt an der Gorch-Fock-Straße im rückwärtigen Bereich.

Im rechtsverbindlichen Bebauungsplan ist der Bereich des Hotels als sonstiges Sondergebiet SO1 und der rückwärtige Bereich als sonstiges Sondergebiet SO2 festgesetzt. Ziel ist es, die Zimmerkapazitäten zu erhöhen. Zusätzlich sollen die beiden Gebäude unterirdisch miteinander verbunden sein und mit einem gemeinsamen Wellness-Bereich verwöhnen.

Der bisher triste Hinterhof soll mit einer Terrasse und Erholungsräumen für eine hohe Aufenthaltsqualität attraktiver werden. Im geplanten barrierefreien sowie familienfreundlichen Erweiterungsgebäude sollen 27 Zimmer entstehen, auch fünf Mitarbeiterwohnungen sind eingeplant. Der Dachgarten soll für Ruhe und Wellness ausgebaut werden.

Die Idee für eine Erweiterung geschieht aus wirtschaftlichen Gründen, erklärte Günter Terfehr und weiter: „Aktuell verfügt das ‚Hohenzollern‘ über 22 Zimmer plus fünf Lofts. Im Vergleich zum Gebäudevolumen ist das eine zu geringe Bettenanzahl, um langfristig eine Wirtschaftlichkeit zu erreichen. Allein das ausgezeichnete Restaurant Palée und eine Vielzahl von Veranstaltungen in dem auf Borkum einzigartigen Interieur des 125-jährigen Hotelgebäudes können das finanziell nicht auffangen. Nur in Schönheit zu sterben, ist deshalb keine Option. Aktuell sind insgesamt 25 MitarbeiterInnen im ‚Hohenzollern‘ beschäftigt. Irgendwann muss im Rahmen einer Zukunftssicherung die bisherige schwarze Null einer Wirtschaftlichkeit weichen.“

Der Vorschlag beeindruckte, stieß jedoch auf sehr geteilte Meinungen der Ratsmitglieder. Bauausschussvorsitzender und Ratsherr Peter de Buhr (BfL) stellte infrage, warum jetzt ein B-Plan geändert werden soll, wenn man 20 Jahre lang keine Wirtschaftlichkeit erreicht habe. Dazu kritisierte er, dass der Bauunternehmer schon in der Vergangenheit Projekte wie das alte Feuerwehrhaus sowie das Bloemfontein nicht zu aller Zufriedenheit durchgeführt habe. Auch das „Hohenzollern“ gehöre dazu, als damals die Wohnungen in der oberen Etage verkauft wurden. 

Günter Terfehr argumentierte, dass diese vor rund 20 Jahren bei der Übernahme des damals leerstehenden Gebäudes, ehemals als Jugendherberge genutzt, aus Gründen der Finanzierung veräußert wurden. 

Peter de Buhr führte indes weiter aus, dass in dem S02 Sondergebiet eine B-Plan Änderung nötig sei. „Es würde jedoch schwerfallen, den BorkumerInnen zu erklären, warum man hier einer B-Plan-Änderung zustimmen soll und anderen bei Wünschen nach mehr Zimmern oder Anbauten eine Absage erteile. Für eine Wirtschaftlichkeit sei man zudem nicht verantwortlich und darüber hinaus keine Erfüllungsgehilfe für Superreiche“, so Peter de Buhr. 

Olaf Look (SPD) konnte sich aus städtebaulicher Sicht damit anfreunden, appellierte jedoch daran, bei der Planung alle Parameter zu erfüllen, um eine B-Plan-Zustimmung zu rechtfertigen. Dazu gehöre seiner Meinung auch, eine maximale Dreigeschossigkeit nicht zu überschreiten. 

Monika Harms (CDU) ließ sich indes ebenso wie ihre Parteikollegin Bärbel Könzgen-Byl vom Projekt überzeugen und bestätigte diesem eine Aufwertung im Kurviertelbereich, die städtebaulich passt. 

Jens Thun argumentierte, dass man bei einer Entscheidungsfindung das Gleichheitsprinzip gegenüber der Borkumer Bevölkerung einhalten muss. Hier stimmte auch Eldert Sleeboom (Grüne) zu.    


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