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Greenpeace findet weitere verborgene Steinriffe nahe Gasbohrprojekt vor Borkum

Foto: Greenpeace
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In dem Gebiet, in dem das Energieunternehmen One-Dyas in der Nordsee nach Gas bohren will, befinden sich mehr Steinriffe als bisher angenommen. Das belegt ein von Greenpeace in Auftrag gegebenes Gutachten, für das Steinvorkommen am Meeresboden mittels Sonar aufgezeichnet wurden. 

 

Die erstmals von Greenpeace dokumentierten Steinriffe befinden sich in unmittelbarer Nähe der geplanten Bohrplattform N05A vor Borkum und der geplanten Kabeltrasse. Auch in einem Gebiet nordöstlich der geplanten Plattform zeigen die Aufnahmen ein großes Steinriff. Laut aktueller deutscher Behördendokumente liegt dort jedoch keine Riffverdachtsfläche mehr vor – anders als noch 2018. Das niederländische Unternehmen One-Dyas hatte in dem Bereich ihrer geplanten Arbeiten eigene Untersuchungen durchgeführt. Dabei seien angeblich keine Steinriffe gefunden worden. Das neue Greenpeace-Gutachten widerlegt die Angaben von One-Dyas. "Die Steinriffe sind durch das Gasprojekt in akuter Gefahr, aber werden völlig unter den Tisch gekehrt",  kritisiert  Franziska Saalmann, Meeresexpertin von Greenpeace. "Unter diesen Umständen darf die niedersächsische Landesregierung das Projekt auf keinen Fall bewilligen."

 

Prüfung der Meeresumwelt in der Nähe der Bohrstelle bisher stark vernachlässigt 

 

Bereits im April 2023 hatten von Greenpeace beauftragte Forschungstaucher:innen der Firma Submaris stark bewachsene Steine in der Region entdeckt: in der Nähe der geplanten Bohrstelle auf niederländischer Seite und in unmittelbarer Nähe der Kabeltrasse zum Windpark Riffgat auf deutscher Seite. Diese Steine sind Lebensraum vieler bedrohter Tierarten. Drei der vier damals untersuchten Flächen waren bis dahin noch nicht als Steinriffe bekannt, dabei wären sie unmittelbar von den Gasbohrungen vor Borkum betroffen. Greenpeace hatte aufgedeckt, dass der NLWKN (Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) von schützenswerten Riffstrukturen nahe der Bohrstelle bereits zwei Jahre lang wusste. Die Unterlagen sind jedoch nicht in das Planfeststellungsverfahren eingeflossen. 

 

Stattdessen hat der NLWKN sogar schon im Oktober 2022 die wasserrechtliche Genehmigung für das Verlegen der Kabeltrasse erteilt. "Es ist erschreckend, dass es bisher keine zuverlässigen Untersuchungen der Meeresumwelt vor Borkum gegeben hat", betont Saalmann. "Es wäre Aufgabe des NLWKN gewesen, genau zu prüfen und die Natur zu schützen. Stattdessen verlässt sich die Behörde auf Gutachten des Unternehmens, das sein Geld mit diesen Gasbohrungen verdienen will."

Foto: Greenpeace
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